In diesem Jahr feiert unsere Organisation VVV Texel ihr 125-jähriges Bestehen. Damit begleiten wir bereits seit eineinviertel Jahrhundert die Entstehung und Entwicklung des Tourismus auf unserer Insel. Seine Bedeutung hat in dieser Zeit stetig zugenommen: Während es Ende des 19. Jahrhunderts noch eine überschaubare Anzahl Besucher war, dürfen wir heutzutage rund eine Million Gäste pro Jahr auf Texel willkommen heißen - und das auf einer vergleichbaren großen Fläche wie die der Stadt Amsterdam. Damals wie heute vereint sie dabei vor allem ein Wunsch: die Ruhe und Weite der Insel sowie ihre wundervolle Natur zu genießen.
Um dieses Insel-Erlebnis auch für künftige Generationen zu bewahren, wurden im Laufe der Zeit immer wieder regulierende Maßnahmen getroffen. Dazu zählt unter anderem die Einführung einer Obergrenze von insgesamt 45.000 Betten, die in Hotels sowie Ferienhäusern und -appartements für Übernachtungen zur Verfügung gestellt werden dürfen.
Vieles hat sich verändert, seitdem diese Vorgabe Ende dern 70er Jahre aufgestellt wurde. So entstanden eine Reihe von neuen Möglichkeiten, seinen Urlaub auf der Insel zu verbringen. Wie zum Beispiel ein breites Angebot von B&Bs oder die Buchung privater Unterkünfte über Online-Plattformen wie AirBnB. Parallel dazu wurde das Wohnmobil als Zuhause auf Rädern immer beliebter: Alleine in den Niederlanden hat sich ihre Anzahl in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt.
Aber auch das Reiseverhalten hat sich gewandelt. Der Tourist von heute ist wesentlich mobiler als noch vor wenigen Jahren. Während man sich früher meist nur zwischen Unterkunft und Strand hin und her bewegte, möchte man heute sein Reiseziel gründlich entdecken. Ob Ausflüge, Restaurants oder Sehenswürdigkeiten: Mithilfe des Internets wird schon häufig vorab eine Liste von Punkten zusammengestellt, die man während des Aufenthalts besuchen möchte.
Das Resultat ist eine starke Zunahme der Verkehrsbewegungen, die täglich auf der Insel stattfinden. Und das gilt nicht nur für Autos, die grundsätzlich in deutlich größerer Zahl auf den Straßen unterwegs sind als früher. Dank des Aufkommens von Ebikes, mit denen man einen höheren Aktionsradius hat und dem Gegenwind trotzen kann, hat sich auch der Fahrradverkehr vervielfacht. Zu Stoßzeiten kommt die Infrastruktur der Insel dadurch an manchen Orten unter Druck.
Ohne diese Gesamtheit an Gründen genau zu beleuchten, denken viele beim Anblick von vollen Straßen, Parkplätzen und Radwegen, dass ein “Zuviel an Touristen” diesen Zustand verursacht. Dem ist jedoch nicht so. Denn wie Untersuchungen zeigen, ist die tatsächliche Zahl der Inselbesucher im letzten Jahrzehnt nur in geringem Maße gewachsen. Es ist vielmehr die stark zugenommene Mobilität, die für den Eindruck von Überfüllung sorgt. In der Realität beschränkt sich diese nach wie vor auf wenige Momente – vor allem in der Hochsaison nach Ankunft der Fähre – und “Ballungsgebiete” wie die Zentren von De Koog und Den Burg.
In einem großen Teil der Insel herrscht hingegen rund ums Jahr nach wie vor Raum und Ruhe. Wie zum Beispiel an unserem 30 km langen Sandstrand. Selbst an den beliebten Strandabschnitten reicht es, sich nur wenige hundert Meter in die eine oder andere Richtung zu bewegen, um nahezu alleine auf weiter Flur zu sein. Dies beweist unter anderem eine Auswertung der am häufigsten verwendeten Hashtags auf Instagram, die erst kürzlich vorgenommen wurde. Danach wurde #texel in den vergangenen 12 Monaten insgesamt 746.882 Mal verwendet, um Strandfotos auf der Plattform zu teilen. Damit zählt Texel mit einem stolzen neunten Platz zu den Top Ten von “Europe's most Instagrammable beaches” und belegt die Nummer eins der gesamten Niederlande.
Die Beliebtheit von Texel soll auch in den kommenden Jahren ungebrochen bleiben. Denn nicht zuletzt stehen rund 80% der lokalen Wirtschaft direkt oder indirekt mit dem Tourismus in Verbindung. Darum gilt es immer wieder, Weichen für die Zukunft zu stellen, die Texel auf lange Sicht zu einem attraktiven Ferien- aber auch Wohnort machen.
Die Gemeinde der Insel erarbeitet zu diesem Zweck alle paar Jahre den „Toekomstplan Texel“ (dt. Zukunftsplan Texel), in dem aktuelle Entwicklungen des Tourismus eine wichtige Rolle einnehmen. Auszüge aus einem aktuellen Entwurf konnte man in den Medien bereits finden. So wird darin unter anderem vorgeschlagen, auch die Übernachtungsplätze in B&Bs künftig einzuschränken. Aktuell steht das gesamte Papier noch zur Diskussion, so dass nichts davon bereits beschlossene Sache ist. Nach Prüfung aller Reaktionen auf den Entwurf wird letztlich der Gemeinderat entscheiden, welche Vorschläge in welcher Form umgesetzt werden.
In unserer Rolle als Touristeninformation tragen wir den oben geschilderten Entwicklungen Rechnung, indem wir unsere Werbeaktivitäten sehr spitz auf genau die Besucher ausgerichtet haben, die zu den zentralen Werten und Angeboten unserer Insel passen. Wer unsere Anzeigen häufig sieht, kann demnach davon ausgehen, dass er oder sie auf Texel genau an der richtigen Adresse ist. Zudem werden wir mit dem Wissen über unsere Kundinnen und Kunden dazu beitragen, eine nachhaltiges Mobilitätskonzept für unsere Insel zu entwickeln und zu etablieren.
Denn wir lieben nicht nur unsere Insel, sondern auch unsere Gäste und sagen aus ganzem Herzen „Welkom op Texel“.
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